Auf das   X  klicken, dann kann man die Bilder vergrößern bzw. einzeln betrachten

Bildergalerie Frankreich /Normandie Teil 2

Tag 10 01.05.2025

Cabourg und Caen

Tag 11 02.05.2025

Bayeux, Arromanches les Bains und Omaha Beach

Tag 12 03.05.2025

Radtour nach Pointe du Hoc und 

Grandcamp Maisy

 


Reiseberichte Frankreich Tour / Nromandie Teil 2

Tag 10 01.05.2025 Cabourg und Caen  70 km

Heute morgen ging es wieder um 9 Uhr los. Unser 1. Zwischenstop war in Cabourg. Marja und Peter sind einen anderen Weg gefahren als wir ( weil wir wegen Gewichtsbeschränkung dort nicht fahren durften) , aber in Cabourg 200 Meter vor dem Parkplatz waren wir wieder zusammen. Witzig. Wir hatten noch viel Auswahl, was sich aber innerhalb von Minuten änderte. Der Ort füllte sich zusehends, auch weil die Geschäfte hier alle geöffnete hatten. Ähnlich wie bei uns in den Ostseeorten, wird hier das Geld mit Tourismus verdient. Es gibt sehr viele leckere Sachen zu sehen, sei es Fleisch, Fisch, Käse, Backwaren oder andere Süßigkeiten und natürlich Calvados. Uns läuft das Wasser im Mund zusammen, aber wir kommen ja praktisch vom Frühstückstisch. Wir schlendern bis zum Grand Hotel, das direkt an der Strandpromenade liegt und ich habe wieder herzhüpfen. Nach 1,5 Stunden begeben wir uns zurück, Die Polizei kontrolliert gerade die Parktickets. Wir haben wegen der Größe 2 Plätze blockiert, aber nur 1 bezahlt. Micha spricht den Polizisten darauf an und der ist super nett:  kein Problem, wir sollen ruhig noch stehen bleiben, nur nicht die Stühle raus holen 😊 Wieder bin ich begeistert über die Freundlichkeit der Franzosen.

Wir fahren also weiter, wieder getrennt, da es angenehmer ist, nicht auf das 2. Fahrzeug aufzupassen. Wir haben das Endziel genau besprochen, also kann nichts passieren. Wir kommen wieder zeitgleich auf dem Stellplatz an. Beim Check in gab es erst ein kleines Problem, aber auch das wurde durch ein Telefonat  ( auf deutsch) gelöst und die Schranke ging hoch.

Große Parzellen, zwar sind die Geräusche der Schnellstraße ein wenig zu hören, aber sonst ein toller Platz.

Nach einem kurzen Mittagessen im Womo mache ich mich alleine in den Ort. Ich habe ja Maps, da kann mir nichts passieren. Als ich loslaufe treffe ich zuerst auf eine Parkanlage, die sehr hübsch ist. Ich schaue mir alle in Ruhe an, setze mich einen Augenblick ( überall sind Sitzgelegenheiten) und genieße die Frühlingblumen. Danach möchte ich zur Burganlage, die riesig ist.  Man kann kostenlos einmal die Burgmauer umrunden, um zu jeder Seite eine schöne Aussicht zu haben. Natürlich mit Treppen, Treppen und nochmal Treppen. Es ist ziemlich warm und ich bin froh, dass ich mir eine Flasche Wasser mitgenommen habe. Auf dem gesamten Gelände befinden sich viele Sitzgelegenheit, jedoch sind die Schattenplätze belegt. Auf der Wiese sitzen zahlreiche junge Leute und freuen sich über ihr Zusammensein. So etwas finde ich einfach toll.

Ich verlasse die Burganlage, gehe rüber zur 1. Kirche und treffe auf Peter. Der erzählt mir, das Marja gerade in der Burg ist. Nachdem ich die Kirche von innen angeschaut habe, ist Marja auch da. Ich möchte weiter zur Abtei ( zum Männerkloster). Marja hat dazu keine Lust, also gehe ich allein weiter.  Die Fußgängerzone dorthin ist sehr leer, hier sind alle Plätze geschlossen.

Nach 15 Minuten komme ich an der Abtei an und stelle fest, das eine Besichtigung nur nach vorheriger Buchung möglich ist. War eigentlich klar. Den Weg zum Frauenkloster erspare ich mir, gehe noch an 2 Kirchen vorbei und begebe mich langsam auf den Rückweg. Kurz überlege ist, ob ich mit dem Taxi zurück fahren soll ( es stehen ein paar Taxi am Justizgebäude), habe aber wieder schiss …weil ich ja kein französisch kann … und gehe somit bergauf zurück zum Platz. Nach fast 17000 Schritten bin ich vollkommen erschöpft wieder am Platz und möchte nur noch auf den Liegestuhl.

Abends besprechen wir mit Marja und Peter noch den morgigen Tag und dann ist fast Feierabend. Nur noch Abendbrot machen und Status und Bericht mit Leben füllen und dann :  Füße hoch und relaxen.

Morgen geht es weiter .

Tag 11  02.05.2025  Bayeux, nach Arromanches Les Bains und Omaha Beach.

Heute Nacht hat es geregnet, aber morgens ist es trocken. Leider kommt die Sonne nicht raus und die Temperaturen sind auch zurück gegangen. Aber wir lassen uns nicht entmutigen 😊  Heute soll Kultur dran sein. Erster Stop ist in Bayeux. Dort gibt es einen Wandteppich, auf dem hunderte von gestickten Bildern zu sehen sind.   

Im 11. Jahrhundert waren die meisten Menschen Analphabeten und die Darstellung von historischen Ereignissen in Bildern sehr häufig. Heute jedoch ist Wandteppich von Bayeux eines der letzten Zeugnisse aus dem Mittelalter und gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Der Teppich von Bayeux wurde von Bischof Odo, dem Halbruder Wilhelm des Eroberers, in Auftrag gegeben. Das Leinentuch sollte die neue Kathedrale von Bayeux schmücken. Es erzählt bis heute die Geschichte der Eroberung Englands 1066 aus normannischer Sicht. Der Teppich hat sein eigenes Museum in Bayeux und nimmt uns mit auf eine Reise zu den Normannen und ihrem Herzog Wilhelm. Sein Sieg in der Schlacht von Hastings machte ihn in England und Frankreich zur Legende.

Marja und ich gehen in das Museum und bekommen dort Audio Guides, die uns alles in deutscher Sprache erklären. Zu jedem Bildteil erhält man daher detaillierte Erzählung des Geschehens. Sehr gut organisiert, kein Stau oder gedrängel, alle gehen mit der Erklärung immer weiter an den Bildern entlang. Nach ca. 45 Minuten sind wir an den ca. 50 Bildteilen vorbei und werden von unseren Männern freudig begrüßt. Wir gehen noch kurz an der Kathedrale vorbei, aber nicht rein. Dann kaufen wir Baquette und gehen in ein Fischgeschäft, um unser Abendbrot zu kaufen.

Wir sind ja nur 10 Minuten vom Womo entfernt und die Temperaturen sind heute nicht so heftig, wie in den vergangenen Tagen, daher wollen wir uns hier leckeres mitnehmen. 

Herzhüpfen, als ich die Auslage sehe. Hummer , Langusten , Jacobsmuscheln und vieles mehr ….aber im Womo zuzubereiten nicht unbedingt zu empfehlen 😊

Typisch, wenn man Appetit bekommt:  man kauft viel zu viel. Fast 1 KG Fisch ( Merlan und Rotbarschfilet) wandern in die Einkaufstasche und danach in den Kühlschrank.

Wir wollen noch einen Zwischenstop in Arromanches Les Bains machen.

Dort , wie überall an diesem Küstenstreifen sind Museen, die die Geschichte der Landungen der Alliierten erklären.

Da wir keine Häfen haben, werden wir unsere eigenen mitbringen." Mit diesen Worten schrieben Winston Churchill und Lord Mountbatten Arromanches und seinen künstlichen Hafen in die große Geschichte der Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 ein, die Europa und die Welt befreien sollte. Von der Esplanade des Museums oder von den hohen Klippen, die den künstlichen Hafen überragen, sind die Überreste dieser gigantischen technischen Herausforderung auch heute noch an diesem emblematischen Ort der Strände der Freiheit gut sichtbar.

Wir sind Marja zuliebe hierhergefahren, stellen aber fest, dass wir uns Kriegsgeschichten nicht weiter anschauen möchten. Dazu ist der Krieg in Europa einfach zu real. Wir beschließen daher, das wir zum gewünschten Campinglatz bei Omaha Beach vorfahren und auch für die beiden einen Platz reservieren.

Auch auf dieser Strecke müssen wir einen „Umweg“ fahren, weil Fahrzeuge > 3,5 t  auf einem Teil der Strecke nicht fahren dürfen. Und wir bereits gesehen haben, dass es auch einen Grund hat:  die Straßen sind sehr eng, nehmen wir den Weg über die Landstraße. Vorteil:  wir fahren am Aldi vorbei und füllen Selter und Cola Vorrat auf. Als wir am CP ankommen, kommt Marja um die Ecke. Wir lachen, denn es ist das 3. Mal, das wir getrennt gefahren sind und zeitgleich ankommen.

Wir checken für 2 Nächte ein, denn wir hoffen, dass wir morgen eine Radtour machen können. Der Platz ist recht groß, hat aber Gott sei Dank noch viele freie Plätze.

Nachdem Micha sein Nickerchen gemacht hat, wird der Grill rausgeholt und Micha bereitet den Fisch zu. Dazu ein wenig Salat und Baguette mit Butter und die Welt ist in Ordnung.

 

Danach kommt dicker Nebel auf und wir verziehen uns nach drinnen.

Tag 12 03.05.2025  Radtour nach Point du Hoc und Grandcamp Maisy

 Heute hat es bis 11 Uhr geregnet und es war kalt. Also Heizung an, lange gefrühstückt und Notfallplan gemacht. Als es um 11 Uhr aufhörte zu regnen, habe ich mich auf den Weg runter zur Strandpromenade gemacht. Es war Ebbe, aber auflaufendes Wasser und ich konnte in den 1,5 Stunden beobachten. Wie das Wasser immer näher kam. Zwei junge Leute sind tatsächlich in Badekleidung lachend ins Wasser gegangen. Brrr.  Ich bin bis zur Skulptur gelaufen

 

Diese ungewöhnliche Skulptur thront prominent am Omaha Beach in Saint-Laurent-sur-Mer. Sie besteht aus drei Elementen. Die beiden Flügel stehen für Hoffnung und Brüderlichkeit, während die Säulen in der Mitte Freiheit symbolisieren .

 

Weiter hatte ich keine Lust, denn ich wollte ja noch eine Fahrradtour zum Point du Hoc machen.

 

Hier ist überall die Geschichte des D-Days präsent. Ich mag mich gar nicht als Deutsche zu erkennen geben, auch wenn ich persönlich mit der Geschichte nichts zu tun haben. Ist aber bedrückend, überall die Bunker, Bilder von der Landung der Alliierten und Tafeln mit den gefallenen Soldaten. Ich gehe nicht ins Museum, da mich das Ganze „belastet“. Die Aussichtspunkte sind leider alle abgesperrt, schade, denn den Blick auf die Klippen hätte ich schön gefunden.

Ich fahre also weiter den schönen Radweg entlang bis zum Ort Grandcamp-Maisy. Wegen des Wetters ist hier nix los, ich gehe nur kurz in ein Kaffee um mich zu stärken und fahre dann wieder zurück.

 

Nach 25 km bin ich wieder am Platz. 10 Minuten später fängt es heftig an zu regnen….Glück gehabt. Um 18 Uhr ist es trocken und Micha brät uns auf dem Grill den Rotbarsch, den wir gestern gekauft haben.

Danach will ich nur noch Beine hochlegen. Morgen wollen wir nach Grandville, dort soll es wärmer sein.